Eisenmangel Therapiemöglichkeiten
Liegt ein Eisenmangel vor, kann dieser unbehandelt im Laufe der Zeit zu zahlreichen Beschwerden und schließlich zu einer Eisenmangelanämie führen. Daher sollte ein Eisenmangel immer behandelt werden.
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Liegt ein Eisenmangel vor, kann dieser unbehandelt im Laufe der Zeit zu zahlreichen Beschwerden und schließlich zu einer Eisenmangelanämie führen. Daher sollte ein Eisenmangel immer behandelt werden.
Unser Körper braucht Eisen, allerdings kann der Mineralstoff nicht körpereigen gebildet werden, sondern muss mit der Nahrung zugeführt werden. Eine unausgewogene Ernährung kann daher Grund für eine zu geringe Eisenzufuhr sein. Darüberhinaus kommt es bei der Ernährung darauf an, in welcher Form dem Körper Eisen zugeführt wird und wie es aufgenommen werden kann. Das 2-wertige Eisen (Häm-Eisen) findet sich in tierischen Nahrungsmitteln und kann vom Körper gut aufgenommen werden. Pflanzliche Lebensmittel dagegen liefern hauptsächlich das deutlich schlechter verwertbare 3-wertige Eisen (Nicht-Häm-Eisen).1,2
Chronische Blutverluste, beispielsweise durch eine starke Menstruation, Myome, Hämorrhoiden oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können zu einem Eisenmangel führen (siehe auch Eisenmangel Ursachen).1,2 Beim Auftreten von Symptomen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Leistungseinbußen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, um die genaue Ursache festzustellen und chronische Erkrankungen oder chronische Entzündungen auszuschließen. Sind die Eisenspeicher leer, reicht eine Ernährungsumstellung auf eisenreiche Nahrungsmittel allein meist nicht mehr aus. Doch unbehandelt kann ein Eisenmangel im Laufe der Zeit zu weiteren Beschwerden und schließlich zu einer Eisenmangelanämie führen. Daher sollte ein diagnostizierter Eisenmangel immer behandelt werden.1 In der Schwangerschaft, bei Hochleistungssportlern oder bei dialysepflichtigen Patienten, sowie bei Personen mit einer zuvor behandelten Eisenmangelanämie ist bereits ein Speichereisenmangel (Stadium I) therapiebedürftig (siehe auch Diagnose und Symptome und Stadien des Eisenmangels).2
Ziel einer Eisentherapie ist es, die Eisenspeicher im Körper wieder zu füllen und das Gleichgewicht im Eisenstoffwechsel wiederherzustellen.
Ein Eisenmangel lässt sich meist gut behandeln.1 Hierfür stehen Eisenpräparate als Kapseln, Tabletten oder Tropfen sowie als Infusionen zur Verfügung.
Die Leitlinien empfehlen, einen bestätigten Eisenmangel nach Möglichkeit mit oralen Therapieformen, also Kapseln, Tabletten oder Tropfen, zu behandeln. Es werden bevorzugt Präparate eingesetzt, die zweiwertiges Eisen enthalten.2
Eiseninfusionen werden z. B. angewendet bei:
Grundsätzlich sollten orale Eisenpräparate mit einem 2-wertigen Eisen (Fe2+) bevorzugt werden, da es vom Körper effektiver aufgenommen werden kann als 3-wertiges Eisen (Fe3+). Der eigentliche Ort der Eisenaufnahme ist der Zwölffingerdarm (Duodenum). Es gibt schnell freisetzende Eisenpräparate, welche das Eisen schon im Magen freisetzen. Wegen der dadurch entstehenden hohen Konzentrationen von Eisen-Ionen im Magen kann diese Art der Freisetzung häufiger zu Magenunverträglichkeiten führen. Deshalb wurden mit dem Ziel einer besseren Verträglichkeit Eisenpräparate mit einer verzögerten Freisetzung über die Magen- Darm-Passage hinweg entwickelt. Dies führt allerdings in der Regel zu einer schlechteren Verfügbarkeit des Eisens, da ein Großteil des Eisens erst in den – nicht mehr für die Eisenaufnahme vorgesehenen – unteren Darmabschnitten freigesetzt wird. Eine mögliche Lösung können spezielle Eisenpräparate bieten, welche sowohl den Magen schonen als auch den Wirkstoff gezielt und schnell am Ort der vorwiegenden Aufnahme, dem Zwölffingerdarm (Duodenum), freisetzen (vergl. Grafik unten).1
Grundsätzlich sollte die Einnahme möglichst morgens auf nüchternen Magen und mindestens eine halbe Stunde bis eine Stunde vor oder zwei Stunden nach dem Essen erfolgen.2 Treten Beschwerden wie Magenunverträglichkeiten und Übelkeit auf, sollte probiert werden, das Medikament abends vor dem Schlafengehen einzunehmen. Bleiben die Beschwerden auch nach einer Woche bestehen, sollte die Einnahme zu den Mahlzeiten erfolgen. Dadurch kann allerdings die Eisenaufnahme deutlich beeinträchtigt werden.1,2
Bei Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten der Eisentherapie ist immer Rücksprache mit dem behandelndem Arzt zu halten.
Zur Eisentherapie stehen ebenfalls flüssige Darreichungsformen wie beispielsweise Tropfen zur Verfügung.
Diese erlauben auch eine Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern sowie bei Patienten mit Schluckbeschwerden.1
Orale Eisentherapie im Überblick2 | |
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Resorption (Aufnahme): | 5-10 % |
Präparate: | bevorzugt Fe2+, 50-100 mg |
Tagesdosierung: | 50-200 mg/Tag |
Einnahme: | halbe Stunde vor oder zwei Stunden nach dem Essen |
Therapiedauer: | 4-6 Monate |
Mögliche Nebenwirkungen: | Magenschmerzen, Übelkeit, Verstopfung |
Tab. modifiziert nach Hastka et al., 2022, S. 21 Abb. 12